Ernsthaft? Du baust gerade neu und nachdem Du (wenn ich Dich richtig verstehe) zu weit im Bau bist um gleich eine professionelle, kabelgebundene Lösung zu verbauen, kommst Du auf die Idee man könnte was smart machen?
Manche Leute verstehe ich echt nicht. Aber Du bist da nicht der erste von dem ich lese.

Zu 7. Mit Backup meine ich, was ist wenn deine Steuerzentrale ausfällt?
Ich nehme an Du willst trotzdem noch deine Rollläden hoch- und runterfahren können?

Bei mir sieht das so aus: Ich nutze für Licht, Fußbodenheizung und Rollläden EnOcean-Aktoren. Die können alle über meine SPS angesteuert werden, also z.B gehen die Rollläden automatisch runter und hoch.
Aber zusätzlich ist jeder EnOcean-Aktor der Rollläden und des Lichts noch direkt mit einem Funktaster verknüpft oder mit einem normalen Taster direkt vor dem Aktor.
Damit kann ich das noch normal bedienen.
Und die Ventile der Fußbodenheizung kann ich in diesem Fall einfach von Hand öffnen.

Beim Ausfall der SPS funktioniert also alles noch, nur der Komfort und die Sprachsteuerung fällt weg. Damit bin ich aber immer noch auf dem gleicgen Stand wie mein Haus war bevor ich es smartifiziert habe.

Ja, ernsthaft, ich weis ja nicht ob du schon mal gebaut hast aber da gibt es andere Prioritäten. Wenn dann Budget übrig ist, können dann solch Spielereien kommen wie Smarthome.

Also die Sache mit den Funktastern und Steckdosen gefällt mir sehr:
https://www.enocean.com/de/anwendungen- ... utomation/

fr3d hat geschrieben:Ja, ernsthaft, ich weis ja nicht ob du schon mal gebaut hast aber da gibt es andere Prioritäten. Wenn dann Budget übrig ist, können dann solch Spielereien kommen wie Smarthome.

Ich glaube da liegt leider nach wie vor bei der Allgemeinheit das Missverständnis vor das das Spielereien sind, dementsprechend werden dann auch die Prioritäten gesetzt. Eine gewissenhafte Gewerkeplanung ist beim Hausbau das A und O. Einmal zu wenig Steckdosen gesetzt oder die falschen Komponenten verbaut ärgert man sich danach nur rum bzw. Es wird meist teurer und aufwendiger das nachzurüsten. Natürlich ist das Budget für ein Haus immer endlich, aber wenn man bei Gesamtkosten von wahrscheinlich mehreren Hunderttausend Euro Gesamtpreis am Schluss überlegt ob eine dauerhafte Investion in ein Gewerk von 1000 Euro Sinn macht hat man in der Planung etwas vernachlässigt.

Komischer Weise ist es immer noch so das oft das das Auto in Deutschland eine höhere Priorität hat als die eigen vier Wände in denen man bestimmt mehr Zeit verbringt als im Auto. Beim Auto erwarten die meisten selbst bei einem Kleinwagen eine Klimaanlage und kommen nicht auf die Idee an manchen Dingen zu sparen bzw. diese nachträglich versuchen nachzurüsten.

Aber egal bei Dir ist es jetzt leider zu spät, nur habe ich trotzdem noch nicht ganz verstanden wo Du jetzt im Bau stehst. Ist das Gewerk jetzt schon komplett abgeschlossen? Willst Du jetzt im Nachhinein die bereits verbauten Schalter wieder durch andere ersetzen oder ist das Gewerk noch nicht fertig und Du hast zumindest noch die Möglichkeit mit dem Elektriker zwar keine Busverkabelung mehr zu ziehen aber zumindest noch die Schalter (Aktoren) festzulegen?



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fr3d hat geschrieben: ↑

Di 25. Jul 2017, 09:55

Ja, ernsthaft, ich weis ja nicht ob du schon mal gebaut hast aber da gibt es andere Prioritäten. Wenn dann Budget übrig ist, können dann solch Spielereien kommen wie Smarthome.

Nein, ich habe nicht gebaut, ich habe gebraucht gekauft, entsprechend weiss ich wieviel Zusatzaufwand man im Nachrüsten hat, statt etwas direkt einzubauen oder zumindest so vorzubereiten, dass der Aufwand gering wird.

Denn die ganze Verkabelung kannst Du im Nachhinein nicht mehr machen, nur mit sehr grossem Aufwand. Im Vorfeld bekommst Du das ganze fast zum Nulltarif, auch wenn Du es dann nicht sofort smartifizierst, weil das Budget fehlt. Das Stichwort heisst dann Aufrüstbarkeit.

Aber jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, das bekommst Du auch nicht mehr raus. Kannst also nur nachrüsten.

fr3d hat geschrieben: ↑

Di 25. Jul 2017, 09:55

Also die Sache mit den Funktastern und Steckdosen gefällt mir sehr:
https://www.enocean.com/de/anwendungen- ... utomation/

Also EnOcean ist definitiv eine Überlegung wert, ich bin mit dem System sehr zufrieden, aber es ist bei weitem eines der teuersten.

Dafür ist da viel frei konfigurierbar und fast komplett batterielos. Du brauchst nicht zwangsläufig eine Zentrale, bzw. wenn die ausfällt, kannst Du durch Direktverknüpfung von Tastern mit Aktoren einiges machen.

Ich selbst nutze von EnOcean Aktoren (von Eltako) für die Rollläden (per Funk gekoppelt mit Funktastern vor Ort und mit meiner SPS), Aktoren für das Licht (Eltako und PEHA), ebenfalls gekoppelt direkt mit Tastern und mit meiner SPS.

Temperatur-/Luftfeuchtigkeits-/Helligkeitssensoren. Mit denen steuere ich meine Fussbodenheizung, bzw. generiere Lüftungswarnhinweise. DIe Ventile steuere ich aber direkt über die SPS an, nicht über EnOcean-Funk, ginge aber auch. (Da ist mein Backup, dass ich die Ventile auch von Hand öffnen kann, falls die Steuerung ausfällt, vor der smartifizierung waren die auch einfach unterschiedlich weit offen).

Steckdosen habe ich auch einige in Benutzung, ich nutze welche mit Energiemessung, so kann ich z.B. feststellen, ob die Waschmaschine fertig ist oder ob der Fernseher eingeschaltet.

Zusätzlich habe ich auch noch Hoppe-Fenstergriffe im Einsatz um festzustellen ob noch Fenster offen sind. Das zeige ich mir mit LEDs an der Haustüre an, damit ich nicht durch das ganze Haus laufen muss. Bei der Terrasse nutze ich das auch, um zu verhindern, dass der Rollladen runtergeht, wenn die Tür auf ist. Besonders vorteilhaft bei kleinen Kindern.

Soviel zu dem positiven, es gibt aber auch Nachteile: Es ist arschteuer (mit 1000 Euro bin ich bei meinem Umfang bei Weitem nicht hingekommen). Es ist eine Funklösung und damit nicht 100% sicher, dass das Signal empfangen wird, besonders wenn zwei oder mehr Wände bzw. Decken dazwischen sind. Da wäre mir eine kabelgebundene Lösung deutlich lieber.
Aber das konnte ich auch grösstenteils mit meiner Programmierung ausgleichen.