Gesagt, getan, und schnell ein Echo-Starter-Bastel-Kit (Echo Dot, Cola & 3 Tüten Chips) bei Prime Now geordert. Knapp 3 Stunden später stand ein langhaariger Bombenleger namens Konrad bei mir auf der Matte und drückte mir alles in die Hand. Angeschlossen und eingerichtet, klappte alles recht fix. Die Amazon-App ist wie erwartet amazon-typisch durchwachsen und wirkt irgendwie an vielen Stellen billig und unvollständig. Aber der Echo Dot läuft und die Grundfunktionen wie Timer, Wetter, "Wie geht's Dir?"-Frage, etc. sind schnell durchgetestet.
Das ist ja alles ganz nett, aber nicht umwerfend. Allerdings merkt man schnell, was für ein ungeheures Potential in der Plattform steckt. Wer Lust und Bereitschaft zu ein wenig Recherche und Bastelei hat wird mit dem Teil wirklich belohnt.
Und ich wollte ja mehr, also habe ich mich einen Abend durch einige Foren gewühlt und erste Versuche mit OpenHab und IFTTT durchgeführt. Mein Onkyo-Receiver ist netzwerkfähig und ich konnte ihm somit auch einige Aufgaben zuweisen. Aber die Schaltzeiten haben mich nicht wirklich zufriedengestellt, außerdem wollte ich ja meine per Baumarktfunksteckdosen geschalteten Lampen bedienen (was wohl auch mit OpenHab2 ginge, aber nicht mit meinen Fähigkeiten..
(An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Wenn sich der Broadlink mit Hilfe der E-Control-App nicht finden lässt, dann wechselt mal den Kanal des WLANs. Wirkt Wunder und erspart einem lange Flucherei und ewige Versuche mit drei verschiedenen Android-Geräten....)
Momentan experimentiere ich mit billiger Hardware, die hier z.T. noch so rumlag und verschiedenen Szenen herum:
- Broadlink RM Pro (40€ + 6€ fürs RM-Plugin)
- LED-Lichtband farbig (Baumarkt, 15€)
- LED-Birne farbig (Baumarkt, 13€)
- 2 Sets Funkschaltdosen (Baumarkt, je ca. 14€)
- 2 Ikea-Klemmlampen (ca 10€)
- Onkyo-Verstärker
- Saba-Verstärker
- LG-TV
- Xbox
Die beiden LED-Lichter werden mit derselben superbilligen Infrarot-Folienfernbedienung angesprochen und können so gleichzeitig vom Broadlink geschaltet werden. Für jede Farbe habe ich eine eigene Funktion angelegt. Diese sorgen für Lichtstimmung im Raum. Dazu gibts bei Bedarf lokal helleres Licht von zwei Ikea-Klemmlampen, die jeweils an einer Funksteckdose hängen. Für das Starten des Fernsehers habe ich ein Makro angelegt, welches den Onkyo ebenfalls mit einschaltet und den richtigen Eingang wählt. Der Echo Dot selbst ist an einen alten SABA-Verstärker angeschlossen, so kann man Musik in deutlich besseren Qualität hören als sie der interne Quäker bietet. Gehe ich abends ins Bett schalte ich über einen Befehl alles aus, die LED-Lichter automatisch mit einer Minute Verzögerung, damit ich noch heil aus dem Wohnzimmer komme.
Mal sehen, was mir noch so alles einfällt und vor allem, welche Funktion Bestand hat und auch wirklich regelmäßig genutzt wird.
Der Reiz des ganzen für mich ist, daß ich so mit guten 100€ und einigen Stunden Bastelei eine Schmalspurheimautomation mit meinem bestehenden Geraffel umsetzen konnte. Teuer kaufen kann (theoretisch) jeder, aber das ist ja langweilig.
Und falls mich das alles irgendwann doch nicht mehr begeistert sind die 60€ für den Dot trotzdem gut angelegtes Geld. Immerhin hat man ein wunderbares, sprachgesteuertes Internetradio und vor allem: Es ist Spotify-connect-fähig! Allein das ist den Preis schon wert.
Momentan überlege ich allerdings eher, ob ich mir nen zweiten Dot ins Schlafzimmer stellen soll. Oder doch lieber erst in die Küche? Oder gleich noch zwei kaufen und beide Räume versorgen...?